Die ersten beiden Wochen des neuen Jahres 2017 waren von vielen Schneefällen geprägt. In Carlsfeld lag die maximale Schneehöhe bei 70cm. Entsprechend hoch türmten sich die Schneehäufen entlang der Straße auf. Als etwa Mitte Januar Hochdruckeinfluss die Oberhand erlangte und kaum Neuschnee hinzukam, sollten die Straßenränder vom Schnee befreit werden. Doch wohin mit dem weißen Zeug?
Aus einer Schnapsidee während einer Geburtstagsfeier entstand der Plan zum Bau eines riesen großen Schneemanns. Was zunächst irrsinnig klingt, wurde von Initiator Ingo Sommer und einigen freiwilligen Helfern in nicht einmal einer Woche in die Tat umgesetzt. Am letzten Januarwochenende „gossen“ sie das Fundament, aus dem die ersten beiden Kugeln entstehen sollen. Dazu bauten sie einen Kasten, der nach und nach mit Schnee voll gefräst wurde. Schon dessen Maße von 6m x 6m x 5,5m ließen großes erahnen.Bis in die Nacht hinein wurde gearbeitet. Den Schnee ließ man eine Woche gut durchfrieren. Da die Temperaturen besonders nachts in den mäßigen Frostbereich sanken, funktionierte das wunderbar.
Als die Erbauer schließlich die Wände des Kastens beseitigten, war die Anspannung groß, ob das Fundament dem wirkenden Druck standhalten wird. Doch alles ging gut. Wie ein Schneemann sah das Ergebnis aber noch lange nicht aus. Als erstes wurde per Hand Schaufel für Schaufel Schnee für den Kopf auf die beiden unteren Kugeln gebracht, da die Schneefräsen den Schnee nicht so hoch befördern konnten. Schließlich setzten die Schneemannbauer den Hut darauf, steckten die 1,6m lange Nase in den Kopf, gaben der mittleren Kugel eine runde Form und versahen den Schneemann mit Augen, Mund und Knöpfen.
Am 05. Februar war es dann endlich so weit: Nachdem der Schneemann noch einen 39m langen, von den Carlsfelder Frauen handgestrickten Schal bekam, sollte die Höhe offiziell vermessen werden. Dazu kamen viele Schaulustige von Nah und Fern in den Ort, es wurde gegrillt und musiziert. Und dann stand die Höhe fest: Vom Boden bis zur Hutspitze sind es 15,43m. Damit ist der als Maskottchen für den kommenden Skifasching gedachte Schneemann der aktuell Größte in ganz Deutschland. Mit viel Kraft und freiwillig investierter Freizeit ist hier ein doch ungewöhnliches Projekt verwirklicht wurden!
„Sapparino der Erschte“, wie er liebevoll getauft wurde, prägt nun das Ortsbild von Carlsfeld gegenüber der Kirche. Auch an den beiden vergangenen Tagen zog er viele Neugierige an. Für das leibliche Wohl wurde und wird ebenfalls gesorgt.
Von Sapparino I. wurden sehr viele Bilder geschossen. Daraus entstand eine kleine Bilderdokumentation, die sein aufregendes Leben zeigt, von der Planung über den Bau bis hin zu seinem tragischen Ende: